„Freu mich so“ – Vom Glücklich sein im Leben und auf dem Rücken von Pferden
Als Imogene mit einem Down-Syndrom geboren wurde, war es zunächst ein großer Schock für die Eltern. Aber gleich zu Beginn war klar: „Wir lieben unser Mädchen und werden alles für sie tun und immer an ihrer Seite sein.“ Rückblickend sagt ihre Mutter, dass sie froh gewesen sei, es vor der Geburt nicht gewusst zu haben. „Ich hätte ja nicht wissen können, wie wundervoll das Leben mit unserer Imogene werden würde. Wir wollen, dass sie glücklich ist.“
Das Glück erlebt die kleine Imogene mit Pferden. Sie liebt diese Tiere über alles. Sie sagt: „Kuscheln und kleine Knutscher, das ist das Beste daran.“ Sie genoss die Nähe schon als sie noch ganz klein war. Doch dann ereilte das Mädchen ein Schlaganfall. „Das war für uns alle sehr schlimm“, berichtet die Mutter. Auch Imogene erinnert sich nicht gerne daran. „Ganz große Angst“, sagt sie. Die Eltern sind froh, dass die Operationen überstanden sind und ihre Tochter wieder gesund ist. Nun möchte Imogene wieder reiten und Pferde knutschen. „Doch Reitangebote zu finden, die barrierefrei und inklusiv sind, ist gar nicht so einfach“, erzählt uns die Mutter.
Das weiß auch Sarah Richter, verantwortlich für das neue Projekt des Inklusiven Reitens der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal in Wandlitz. Sie sagt: „Wir möchten einen Ort schaffen, an dem Menschen mit und ohne Behinderung die Möglichkeit haben, Pferde zu erleben, sie zu versorgen, zu pflegen und zu reiten. Wir möchten, dass Menschen mit Behinderung glücklich mit Pferden sind.“ Wichtig sei auch, dass die Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung Barrieren in den Köpfen abbaut und Freundschaften entstehen.“
Das ist nun möglich. Bereits 2021 erwarb die Hoffnungstaler Stiftung einen ehemaligen Hof im Dorfkern von Wandlitz, direkt neben dem Gelände, auf dem das neue Hospiz entsteht. Darauf befindet sich eine sanierungsbedürftige Reithalle. Umgeben ist die Anlage von Weideflächen, ein idealer Ort für das Vorhaben. Dieser Hof soll nun ertüchtigt und barrierefrei umgebaut werden. „Doch dafür benötigen wir Spenden“, berichtet Frau Richter und zählt auf, was noch zu tun ist: Drei speziell ausgebildete Pferde müssen angeschafft werden, dazu sind die sanitären Anlagen einzurichten und die Reithalle ist so zu sanieren, dass sie auch von Menschen im Rollstuhl genutzt werden kann.
Imogene schaut mit ihrer Mutter regelmäßig auf dem Hof vorbei und freut sich über jeden baulichen Fortschritt den sie sehen. „Freu mich so“, sagt sie dann immer. Und mit glänzenden Augen: „Bald Pferde knutschen und kuscheln.“