Der Glockenberg in Lobetal ist ein Angebot für Menschen mit Beeinträchtigungen. Er hilft den Tag zu strukturieren. Die Beschäftigten finden hier eine sinnvolle Tätigkeit. Sie verwandeln Rohwolle in kunstvolle Dekoartikel. Teamleiterin Anett Pels informiert: „Von Montag bis Freitag kommen die Beschäftigten zu uns. Manche am Vor-, andere am Nachmittag oder wer möchte auch den ganzen Tag.“ Manche am Vor-, andere am Nachmittag oder wer möchte auch den ganzen Tag.“ Nancy Mühl arbeitet als Fachkraft für Filzarbeiten und leitet die Beschäftigungen an. Sie erzählt uns, wie es geht und zeigt den langen Weg vom Schaf bis zum fertigen Filzprodukt.
Herr S. sitzt gern an der Kardiermaschine und kämmt die Schafwolle. Das ist sein Spezialgebiet. Dabei werden die Fasern ausgerichtet und letzte Unreinheiten entfernt.“ Danach braucht es Wasser und Seife. Das ist das Spezialgebiet von Herrn K. „Er weiß, dass Wasser fürs Nassfilzen die richtige Temperatur braucht. Dabei helfen wir ihm. Jede und jeder kann genau das tun, was er am besten kann.“ Beides sind Menschen mit Beeinträchtigungen, die sich hier sinnvoll betätigen.
Woher die Schafwolle kommt? „Derzeit wird die benötigte Schafwolle von einer Kollegin bezogen. Sie besitzt drei Schafe. So kommt die ungewaschene Schafwolle direkt vom geschorenen Schaf nach Lobetal. Ab und zu gibt es zudem auch kleinere Woll-Spenden von anderen“, berichtet Frau Mühl.
Tätigkeit in vielen kleinen Schritten
Vom Schaf zum fertigen Produkt – das ist ein langer Weg. Der Prozess beginnt mit dem dreimaligen Waschen der Rohwolle in großen Bottichen, um alle groben Unreinheiten zu entfernen. Im Anschluss wird die Wolle auf Wäscheständern getrocknet und mit der Kardiermaschine gekämmt. Anschließend wird fürs Einfärben je Farbe 500 Gramm Wolle verwendet. Zum Färben nutzen die Beschäftigten ein spezielles Pigmentpulver sowie Essig. Und so verwandelt sich die einfarbige Rohwolle dann in viele bunte leuchtende Farben.
Dann beginnt das Herstellen der Filzprodukte. Im Raum verteilt finden sich auf Tischen, Fensterbänken und Regalen die unterschiedlichsten Dinge wie Filzpantoffeln, Kissen oder kleine Eierwärmer-Filzfrösche und anderes Getier. „Unsere Sachen bieten wir zum Beispiel beim Jahresfest im Juni an Verkaufsständen an, zum Ostermarkt oder auf dem Lobetaler Adventsmarkt“, informiert Frau Mühl. Der Prozess der Verarbeitung der Schafwolle ist dabei eine Arbeit für das ganze Jahr. Hier hat man immer zu tun.
WOLL-Spenden erwünscht!
Dabei ist der Glockenberg auf Spenden von Schafwolle angewiesen (geschorene Roh-Wolle). Deshalb die Bitte: „Wer also Schafe hat oder jemanden kennt, der Schafe hat – wir nehmen gerne rohe Schafwolle an und freuen uns über Spenden!“, sagt Nancy Mühl.
Wer aus der Umgebung gerne Schafwolle vorbei bringen möchte – bitte einen Termin ausmachen unter Tel. 03338/66431 oder E-Mail an: a.pels@lobetal.de – Büro Glockenberg, Bereich Beschäftigung und Bildung, An der Schmiede 1, 16321 Bernau
Ebenfalls gerne angenommen werden Kerzenreste oder Reste handelsüblicher Wolle für die weitere kreative Bearbeitung.
Der Beschäftigungs- und Bildungsbereich Am Glockenberg bietet Menschen Teilhabe am gesellschaftlichen und sozialen Leben. Hier werden praktische Kenntnisse und Fähigkeiten erworben. Kreatives Arbeiten ist hier unter anderem mit der Verarbeitung von Schafwolle verbunden.
Bitte unterstützen Sie die Tagesbeschäftigung Glockenberg.
Vielen herzlichen Dank!