Liebe geht durch den Magen – auch im LazarusHospiz Berlin

Sian Lang bei der Zubereitung in der Küche
Sian Lang bei der Zubereitung in der Küche

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Liebe geht durch den Magen – auch im Lazarus
Hospiz Berlin

Liebe geht durch den Magen – auch im Lazarus
Hospiz Berlin

Frau Lang erzählt, wie wichtig das gemeinsame Essen in unserem Hospiz ist und wie die Hauswirtschaft zum Wohlbefinden der Hospizgäste beiträgt:

Ich arbeite als Hauswirtschaftskraft im Stationären Lazarus Hospiz. Was mir immer wieder auffällt sind zwei Dinge: Zum einen, dass wir Ansprechpartnerinnen sind für die Gäste und alle Zugehörigen. Und, dass wir über die Zubereitung des Essens eine besondere Beziehung zu den Menschen aufbauen können. Ein mit Liebe zubereitetes Essen verbindet Menschen und schafft Raum für Kommunikation und Wohlbefinden.

Ich denke hier besonders an unser besonderes Abendessen einmal im Monat. Gäste, Zugehörige und alle diensthabenden Mitarbeitenden sind eingeladen. Sie sitzen gemeinsam an einem schön gedeckten Tisch. Oft erlebe ich, dass über das gemeinsame Essen Gespräche entstehen, die sonst nicht stattfinden würden. Wir reden über Lieblingsessen und Erinnerungen, die damit verbunden sind und geteilt werden. Es entsteht auf einmal eine ganz andere Lebendigkeit. Der Reichtum eines Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen wird durch so manches Gespräch bewusst. Es wird geteilt, gelacht und getrauert.

Mir wird dadurch immer wieder die Kostbarkeit jedes Augenblicks sehr bewusst. Das macht mir die Endlichkeit des Lebens bewusst, aber eben auch wie wertvoll dieses ist. Ich weiß, dass diese besondere Stimmung viele genauso empfinden.

In der Küche bemühen wir uns, alles mit viel Achtsamkeit und Liebe zuzubereiten. Wir tun das individuell sehr unterschiedlich. Manche lieben das Backen, manche das Kochen aus der eigenen Heimat oder Kindheit. Ich koche gern vegan und asiatisch. Aber wir alle bereiten dieses Essen mit unseren Herzen zu. Wir hören die Wünsche der Gäste und versuchen diese zu erfüllen. Dabei geht es darum, den Gästen das anzubieten, was für sie unterstützend, hilfreich und lecker ist. Das kann dann eine Hühnerbrühe, ein Haferbrei, Toast Hawaii, eine Lasagne, ein Gemüsestrudel, ein Hähnchenschenkel auf Gemüse, eine asiatische Gemüsepfanne oder frisch gebackener Kuchen und Brot sein.

Unsere Küche ist ein offener Ort. Hier entstehen kleine und große Gespräche. Wir geben erste Orientierung im Hospiz. Hier entsteht der Duft, der einladend durch die Räume zieht. Wir sind zwischen Flur und Wohnzimmer sichtbar in unserem Tun und Dasein und immer ansprechbar. Sicher: Das ist schon auch herausfordernd, aber eben auch schön und bereichernd.

In meinen Augen sind wir ein großartiges Team und ich schätze besonders, dass es keine Hierarchie zwischen Pflege, Hauswirtschaft
und Ehrenamtlichen gibt – wir sind eine Gruppe von besonderen Menschen, denen allen am Herzen liegt, das Hospiz zu einem letzten, schönen Zuhause zu machen, in dem sich alle wohlfühlen: Gäste, Zugehörige, Mitarbeitende.

Sian Lang, Mitarbeiterin Hauswirtschaft Lazarus Hospiz