Klaus Jogschies (69) lebt seit 2015 im Haus Horeb, einer Einrichtung der Suchthilfe, und erfreut sich jeden Morgen an seinen gefiederten Freunden. Vor seinem Fenster hat er einen wunderschönen Vogelplatz angelegt, der einheimischen Vögeln ein gemütliches Zuhause bietet. Ob Sommer oder Winter: Täglich sind sie zu Gast und lassen sich gerne auf verschiedenen Plätzen und Stangen nieder.
Klaus Jogschies berichtet: „Ich beobachte sie bereits vom Bett aus. Wenn ich aufwache sehe ich meine kleinen gefiederten Freunde.“ Jogschies, der früher als Schweißer gearbeitet hat und später als Kranfahrer im Alten Walzwerk Eberswalde tätig war, freut sich besonders über Kohlmeisen, Sperlinge und Blaumeisen, die derzeit am häufigsten zum Futterplatz kommen. Seine gefiederten Freunde können sich auf ihn verlassen, denn im Winter finden sie dort immer etwas Leckeres. „Das wissen sie, denn sie kommen schon ein paar Jahre in mein kleines Paradies. Manchmal sind es sieben oder acht gleichzeitig. Meist geht es ab sieben Uhr los, dann kommen sie angeflattert, sitzen eine Weile auf einer der Stangen. Sehen Sie, so wie jetzt“, zeigt er aus dem Fenster.
Klaus Jogschies kennt sich aus. Er erklärt: „Unsere heimischen Wildvögel lassen sich grob in Weichfutterfresser und Körnerfresser einteilen. Körnerfresser haben einen kräftigen Schnabel, mit dem sie auch harte Schalen aufbrechen können. Sie bevorzugen Sonnenblumenkerne und andere grobe Körner. Weichfutterfresser hingegen lieben Haferflocken, Mohn, Kleie, Rosinen und Obst.“ Sollte man heimische Vögel das ganze Jahr über füttern? Natürlich weiß er die Antwort: „Im Frühling müssen Vogeleltern ihre Jungvögel füttern und im Sommer sowie im Herbst möglichst viele Fettreserven anlegen.“ Einige Wildvogelexperten empfehlen daher, Vögel das ganze Jahr über zu füttern, nicht nur im Winter. „Wichtig ist ja, nur so viel Vogelfutter anzubieten, wie die Vögel verbrauchen“, betont Klaus Jogschies und schaut schon wieder nach seinen gefiederten Freunden.
Das Haus Horeb ist eine Einrichtung für Menschen mit Abhängigkeitserkrankung, psychischen und komorbiden Störungen. Die dort lebenden Menschen erhalten wertvolle Beschäftigungs- und Therapieangebote. Zum Beispiel stellen sie alljährlich über viele Monate in liebevoller Kleinarbeit die kleinen Tonanhänger her, die jeder Besucher des alljährlichen Lobetaler Jahresfestes erhält.